The Night comes for us | Ultrabrutaler Actioner mit dem Cast von „The Raid 1+2“

Ihr steht auf ultrabrutale Action die einen an die Grenzen bringt? Dann solltet ihr euch auf jeden Fall einmal „The Night comes for us“ ansehen. Wieso dieser Actioner, einer der besten der letzten Jahre ist, verraten wir euch in unserer nachfolgenden Kritik.
INHALT
Ito (Joe Taslim), ein Gangland Enforcer, kehrt zu seinem heimischen Clan in Jakarta zurück, nachdem er einige Zeit bei den berüchtigten South East Asia Triaden verbracht hat. Was er vorfindet, ist eine Welt voller Verrat und Chaos – als die Banden mit einer blutigen Kampagne versuchen, ihren Einflussbereich zu vergrößern.
KRITIK
Vorne weg, dieser Film pfeift auf Geschichte, Charakterisierung und gute Schauspielerei. Dieser Film ist ein 120 Minuten langer Tritt in die Weichteile. Ein Film gewordener Adrenalinschub, der keine Augen trocken lässt. Wenn ihr sehen wollt wie Hoden abgerissen werden, Köpfe mit einem Sack voll Billard Kugeln zertrümmert werden oder wie Menschen in tausend Teile gesprengt werden, dann seid ihr hier ganz richtig. Dieser Film ist die Personifizierung von Gewalt und macht genau wegen seiner Erbarmungslosigkeit einen riesigen Spaß. Die Geschichte dieses Filmes ist komplett egal. Hier wird der einzige Fetzen an Geschichte als Aufhänger genutzt, um hunderte von Menschen aufeinander einprügeln zu lassen, bis alle zerstückelt auf dem Boden getürmt werden. Wer hier ein Drehbuch erwartet, welches dicker ist als „Faust“ von Goethe, der sollte sich vielleicht etwas anderes ansehen.
Was die Schauspieler betrifft, will „The Night comes for us“ auch nur das nötigste befriedigen. Wirklich gut gespielt, wird in diesem Film absolut nicht. Aber wollen wir das denn auch? Natürlich nicht! Bei solch einem Film ist es egal, wie gut der Film gespielt ist. Wir wollen gute Action sehen, die so hart wie möglich ist. Genau sowas bekommen wir und wie großartig diese Schauspieler die Action umsetzen ist der Wahnsinn. Was für eine Physis diese Schauspieler an den Tag legen ist unbeschreiblich. Ich wäre froh, wenn ich die Wasserflaschen die Treppe nach oben bekomme. Diese Darsteller brechen jeden Knochen im Körper und sehen dabei noch unfassbar gut aus. So etwas zeugt auch von guter Performance. Auch wenn es nur eine einseitige, gute Performance ist.
Das aller Wichtigste an „The Night comes for us“ ist die Action. Diese wird in formvollendeter Perfektion auf die Bildschirme gebannt. Hier wird jeder Knochen gebrochen, jedes Körperteil abgerissen und jeder Rücken bis zum Knochenmark aufgeschlitzt. Hier fließt so viel Blut, damit könnte man jedem Transfusionspatienten der Welt retten. Wer schon immer einmal sehen wollte, wie Hoden mit Fleischerhacken entfernt werden, oder Köpfe mit Billardkugeln zertrümmert werden, der sollte sich auf jeden Fall einmal „The Night comes for us“ ansehen. Inszenatorisch kann man diesem Film nämlich in keinem Punkt etwas vormachen. Wie groß dieser Aufwand sein muss, all diese Action zu choreografieren will einfach nicht in meinen Kopf. Vor allem fragen wir uns, beim schauen dieses Filmes, wie viele Knochen nun wirklich bei den Dreharbeiten gebrochen wurden. Denn alles was wir in diesem Film sehen, sieht höllisch schmerzhaft und unglaublich unangenehm aus. Ich würde es nicht schön finden, wenn mein Bein mit einer Knochensäge amputiert wird. Ich denke, dass können eine Menge von ihnen nachempfinden. Jedoch ist nicht nur die Inszenierung eine glatte Eins, sondern auch der Sound. Jeder Tritt tut weh, jeder Schuss einer Waffe wirkt realistisch und nicht als hätte man es nachträglich im Studio aufgezeichnet. Wenn es hier knallt, dann knallt es auch richtig. Und zwar in allen möglichen Aspekten. Ihr solltet diesen Film also auf jeden Fall mit einem guten Headset schauen oder mit einer richtig guten Anlage die euch die Ohren wegpustet. Genau dann, macht dieser Film einen Haufen Laune. Jedenfalls wenn man auf solch eine Art von Film steht.
Auch visuell kann man bei diesem Film nichts falsch machen. Die Bilder sind gestochen scharf und sind auch für Netflix Verhältnisse wirklich schön anzusehen. Auch die Kameraarbeit ist ein wirklicher Gewinn für den Film. Hier wird nämlich die Center Frame Technik angewandt, damit jede Actionsequenz besonders gut für den Zuschauer verfolgbar ist. Die Kamera verfolgt die Schläge, dreht sich mit den Charakteren, bewegt sich immer bei ihren Bewegungen mit und ist zudem auch noch tadellos geschnitten. Technisch kann und wollen wir hier keinem etwas vor machen. Dieser Film ist in allen technischen Bereichen ein absolutes Brett und wird in den kommenden Jahren als Benchmark für weitere Actioner dieser Art angesehen werden.
FAZIT
Wer braucht schon eine Geschichte oder gut agierende Schauspieler wenn ein Film 120 Minuten nonstop Adrenalin-kicks liefert? Hier wird so viel Blut vergossen wie in noch keinem Film zuvor. Dennoch macht dieser Film unheimlich viel Spaß. Die Action ist tadellos inszeniert und choreografiert, visuell ist der Film mehr als gut eingefangen und der Sound setzt dem Ganzen die Kirsche oben auf. Wer einen kompromisslosen, ultrabrutalen Actioner sehen will, im Stil von „The Raid 1+2“, wird 2018 nicht an diesem Brett vorbeikommen.