Kritik: The Maze Runner | Die beste Young Adult Buchverfilmung neben Harry Potter & The Hunger Games

Wir wurden überflutet mit sogenannten Young Adult Verfilmungen. Beispielsweise „The Darkest Minds“ oder die „Twilight“-Saga. Doch nur wenige konnten den Kritikern sowie den Zuschauern gefallen. „The Maze Runner“ ist eine dieser vielen Reihen die das geschafft haben. Wieso verrate ich euch in der Kritik
Inhalt
Kritik
„Harry Potter“, „Die Tribute von Panem“, „Twilight“. All das sind sogenannte Young Adult Verfilmungen. Gepaart sind diese meist mit dem Genre des Coming of Age Dramas, da wir zumeist jungen Erwachsenen zusehen, wie sie selber erwachsener und reifer werden. In vielen Punkten wie bei „Twilight“ oder ganz aktuell „After Passion“ funktioniert das nicht. Weil die Filme die falsche Zielgruppe anvisieren oder generell an der eigenen Vorlage vorbei adaptieren. Immer mal wieder kommen dann aber die gelungenen Reihen um die Ecke, die versuchen, nah an der Romanvorlage zu bleiben oder wissen, was sie wollen. Eine Vision ist immer das wichtigste bei dem Entwicklungsprozess eines Filmes. Warum also funktioniert „The Maze Runner“ so viel besser als ein „After Passion“ oder ein „Divergent“? Warum ist die Reihe aber dennoch weit entfernt von „Harry Potter“? Das sind Fragen, auf die ich versuche, Antworten zu finden.
Der erste Gedanke bei einer Buchadaption ist immer das Wie und was. Wie inszeniere ich es so, dass es Menschen, die das Buch nie gelesen haben mögen, ich aber auch nicht die Fans der Vorlage vergrault? Was kann ich alles weglassen, damit der Film am Ende nicht 7 stunden geht. Es muss also richtig gekürzt werden, ohne das der entscheidende Inhalt kaputtgemacht wird. Es gibt Beispiele, bei denen das perfekt geklappt hat. Das ist natürlich einmal die „Harry Potter“-Reihe, die selbst bei anfänglichen Kritikern gut angekommen ist. Außerdem war die „The Hunger Games“-Reihe gerne gesehen. Einzig und allein die Probleme des Schnitts haben negative Auswirkungen gehabt. „Maze Runner“ hat von Anfang an eine Vision. Wo will man hin, was will man erzählen und wie inszeniere ich das Ganze. Von Minute eins schafft „Maze Runner“ ein gewisses Grundinteresse zu behalten. Warum ist Thomas dort gelandet? Warum sind alle dort und was ist hinter den hohen Mauern? Wir wissen nie mehr als unser Protagonist, was unnötige Spielereien mit einer unsinnig aufgebauten Spannung verhindert. Dennoch ist der Film wahnsinnig intensiv. Besonders in einer Szene, in denen alle überrannt werden, sorgen wir uns nach kurzer Zeit um all die Charaktere. Regisseur Wes Bell hat ein tolles Gespür für gute Charakterentwicklungen und glaubwürdige Welten. Das ist definitiv der erste wichtige und gute Punkt an Maze Runner. Die Welt und die Charaktere sind so gut gemacht, dass sie eine Spannung und ein Interesse von der erste bis zur letzten Minute aufrecht erhalten kann.
Die Young Adult Adaptionen kranken meist auch über eine eher mittelmäßige bis schlechte Besetzung. Auch hier kann man nur „Harry Potter“ oder „Die Tribute von Panem“ nennen, in denen die Darsteller was können und sich komplett ausleben. Bei Harry Potter aber ist es noch etwas anders. Da werden wir ja mit den Darstellern erwachsen. Quasi in Echtzeit. Das Problem bei „Maze Runner“ ist es also, Darsteller zu finden, die mehr können als nur junge Teens ins Kino zu ziehen, wie es bei „After Passion“ der Fall ist. Mit Dylan O’Brian hat man da den perfekten Protagonisten gefunden. Grundsympathisch, durchweg nett und herzlich, aber auch geheimnisvoll und interessant. O’Brian spielt nie zu drüber, wahrt aber eine Menschlichkeit, die andere Charaktere in den ähnlicher gelagerten Filmen nicht haben. Neben ihm sehen wir zum Beispiel auch noch Kaya Scodelario die vor „Maze Runner“ auch kein großer Name war. Ihre Rolle ist zwar nicht wirklich tief greifend, aber dennoch wichtig für den weiterlaufenden Handlungsstrang um Thomas. Sie macht genauso wie die meisten ihre Rolle super, auch wenn sie schon näher an den typischen Besetzungen ist als O’Brian. Als Letztes möchte ich noch Will Poulter ansprechen, der hier einen ekligen Fiesling spielt, der wunderbar unsympathisch ist. Kein Wunder, das Kathryn Bigelow ihn wenig später für ihr Rassismus-Thriller „Detroit“ gecastet hat. Seine ganze Aura ist erschreckend, von dem ersten Augenblick an ist uns klar, wer hier für ein großes Problem sorgen wird. Überrascht werden wir durch die Handlung zwar nicht. Dennoch packt seine immer weiter greifende Wandlung den Zuschauer und interessiert für den weiteren Verlauf.
Bevor wir uns jetzt aber falsch verstehen. Die Charaktere haben zwar glaubwürdige Entwicklungen, aber sind auch stellenweise vollgepumpt mit Klischees. Warum müssen fettleibige Personen immer der Tollpatschige sein? Warum ist der Schwarze der sportlichste und weswegen wird kurz vor dem Finale ein Love Interest eingebaut, was man bis auf einem Schlüsselargument fast nicht braucht. Was das angeht hat „Maze Runner“ sein Problem. Die Charaktere entwickeln sich zwar glaubwürdig, bleiben dennoch in ihrem Klischee-Korsett gefangen. Auch am Ende wird sich das nicht ändern, aber hey, dafür sind sie dennoch alle sympathisch. Was anderen Young Adult Adaptionen auch schon fehlt.
Bevor wir über das Fazit sprechen, müssen wir auch noch einmal über die Technik an sich sprechen. Ich habe ja schließlich alles gesagt, was diese Buch-Adaptionen ausmachen und was „Maze Runner“ definitiv zu einen der besseren macht. Doch auch technisch wird hier gut Geld ausgegeben, um alles eine gewisse Echtheit zu geben. Wir sind zwar viel in der Mitte des Labyrinths, was auch an echten Sets gedreht wurde, das Innere des Labyrinths ist stellenweise aus dem Computer. Natürlich auch die Monster, die uns dort begegnen. Nach einigen Jahren, die ins Land gezogen sind, schaut „Maze Runner“ aber auch heute noch fantastisch aus. Stellenweise erkennt man zwar den CG-Einsatz, trotz dessen funktioniert es sehr gut zu dem Rest des Filmes. Der Soundtrack ist etwas gewöhnlich, etwas abgenutzt und wirkt etwas wir schon in vielen anderen Filmen gehört. Es passt dennoch einigermaßen zu dem Film und hilft stellenweise ganz gut, die Spannung aufzubauen. Zu dem Tondesign muss man nicht viel sagen. Es ist für das, was es sein will, gut konzipiert. Es sticht aber auch nicht als großer Pluspunkt hervor.
Fazit
„The Maze Runner“ besticht mit sympathischen Charakteren und deren Entwicklungen und macht es im Gegensatz zu seinen Genre-Kollegen richtig, eine glaubwürdige und interessante Welt zu kreieren. Leider wird sich bei manchen anfänglichen Charakteren, aber in den Klischees vergriffen und sorgen daher für ein Problem, welches sich auch nach Beendigung des Filmes in dem Zuschauer als faden Beigeschmack bemerkbar macht.