Kritik: The Addams Family | Eine ziemlich morbide Familie

Lange wurde sich darüber aufgeregt, dass ein neuer „Addams Family“-Film in die Kinos kommen soll. Doch jetzt wo er endlich angelaufen ist stellt sich die Frage, wie ist er denn? Antwort gibts in unserer Kritik.
Der Film „Die Addams Familie“ handelt von der titelgebenden Familie – Gomez (Oscar Isaac) und Morticia Addams (Chalize Theron), werden von den anderen Bewohnern ihres Dorfes verjagt, ausgerechnet am Tag ihrer Hochzeit. Auf der Flucht finden sie eine verlassenen Nervenheilanstalt in New Jersey und beschliessen, diese zu ihrem neuen Zuhause zu machen – samt ausgebrochenem Insassen und Butler wider Willen Lurch.
Die Jahre ziehen ins Land und das Addams Ehepaar bekommt Nachwuchs durchTochter Wednesday (Chloe Grace Moretz) und Sohnemann Pugsley (Finn Wolfhard). Ihr Leben könnte so ruhig verlaufen, wenn nicht ausgerechnet jetzt eine überambitionierte TV-Moderatorin-Heimwerkerin namens Margaux Needler(Allison Janney), ihr Örtchen auf Vordermann bringen möchte, um die Einschaltquote ihrer Sendung in die Höhe zu treiben und potenzielle Hauskäufer anzulocken aber das Addamsanwesen entspricht nicht ihrer Definition von schön und ist ihr ein riesiger Dorn im Auge. Unter dem Vorwand einer Gratis-Renovierung will sie die Addams Familie aus New Jersey vertreiben, doch das ist leichter gesagt als getan …
Die Addams Familie ist der erste computeranimierte Film nach den beiden Kinofilmen und einem straight-to-Video Film. Die Regisseure Conrad Vernon und Greg Tiernan haben schon die Shrek- und Madagascarfilme gemacht und zuletzt ging Sausage Party auf ihr Konto. Tonal ist dieser ziemlich zahm und kinderfreundlich gehalten. Der Fokus liegt auf Humor, zuweilen Slapstick und weniger auf der morbid-düsteren Atmosphäre der früheren Werke, was in erster Linie die kleinen Zuschauer anspricht. Einige Zitate auf anderer Filme, wie Wortspiele könnten aber auch Erwachsenen ein Schmunzeln bescheren.
Technisch kann de Film nicht ganz mit der Konkurrenz von z.B Pixarfilmen oder auch „Corpse Bride und “Nightmare before Christmas“ mithalten. Die Mimik und Gestik der Figuren zieht den Zuschauer nicht in ihren Bahn. Es fehlt ab und zu der letzet Schliff und es macht den Eindruck eines Fernsehcartoons und weniger eines „Kinofilms“. Der Antagonist ist nicht frei von Klischees und manche Motivation und Verhalten ist überraschend und nicht immer nachvollziehbar.
Positiv hingegen zu erwähnen ist, das der Film den Kindern positive Werte wie Akzeptanz und Toleranz gegenüber Fremden vermittelt. Nur, weil jemand anders aussieht oder andere Gewohnheiten, Vorlieben hat, muss man ihn nicht automatisch ausgrenzen. Jeder ist auf seine Weise eigen und genau das macht auch jeden einzigartig. Man muss sich nur besser kennenlernen und wird Gemeinsamkeiten entdecken.
FAZIT
Dieser Film ist ein guter Einstieg in die Welt der Addams Familie und man könnte danach mit den beiden Realverfilmungen weitermachen oder auf das Sequel warten, welches im Jahr 2021 rauskommen wird.