KRITIK: JUSTICE LEAGUE | …oder wie man nicht aus Fehlern der Vergangenheit lernt.

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Die Erwartungshaltung gegenüber Justice League war nach Filmen wie Batman vs. Superman, Man of Steel oder Suicide Squad eher niedrig. Trotzdem erfüllt der Film gerade so die Erwartungshaltungen des Zuschauers. Warum das so ist verrate ich euch in der folgenden Kritik.
INHALTSANGABE
Bruce Wayne (Ben Affleck) alias Batman hat wieder Vertrauen in die Menschheit – auch dank Superman (Henry Cavill), der im Kampf gegen das Monster Doomsday wahre Selbstlosigkeit bewies und sich opferte. Als sich das mächtige außerweltliche Wesen Steppenwolf (Ciarán Hinds) mit einer Armee Paradämonen anschickt, die Erde zu überfallen, wendet sich Batman an Diana Prince (Gal Gadot), besser bekannt unter dem Namen Wonder Woman, die gegen Doomsday eindrucksvoll zeigte, was sie kann. Gemeinsam rekrutieren sie ein Team von Superhelden, bestehend aus den Metamenschen, auf die die beiden bereits aufmerksam geworden sind: Aquaman (Jason Momoa), Cyborg (Ray Fisher) und The Flash (Ezra Miller) verbünden sich mit Batman und Wonder Woman, aber der Angriff auf die Erde scheint dennoch nicht mehr zu verhindern sein…
KRITIK
Ich will ja jetzt nicht sagen, ich habe es euch gesagt aber… Ich habe es euch gesagt. Justice League ist nicht mehr und nicht weniger als eine unspektakuläre, visuell sehr fragwürdige CGI-Schlacht ohne jegliche Sympathie oder Gefühl. Aber das diese Meinung allein nicht reicht ist schon klar. Daher muss ich etwas detaillierter erklären, wieso Justice League ein schlechter Film ist.
Ein ganz wichtiger Punkt, wieso der Film eine kleine Katastrophe ist, sind die Charaktere. Die Trailer ließen uns einen Film voller Humor und Spannung erwarten, was er letzendlich leider nicht war. Ganze 120 Minuten fliegt etwas durch die Gegend oder es explodiert etwas. Charaktere haben nie Zeit sich in irgend einer Art und Weise weiter zu entwickeln. Der Tiefgang bleibt während des Verlaufes komplett auf der Strecke. Die ab und an auftauchenden One Liner bringen den Film leider auch nicht wirklich voran und wirken in vielen Momenten gewollt lustig und sehr deplatziert. Ezra Miller als The Flash ist ungefähr so interessant wie eine leere Tüte auf der A2 zwischen Oberhausen und Hannover. Genau so sieht es auch bei Cyborg und Aquaman aus. Wir bekommen sie zwar in voller Action zu sehen, doch wirklich viel Geschichte und Charaktertiefe gibt es nicht. Und wer jetzt sagt „Das ist doch ein Hirn-Aus Film“. Diese Phrase zählt nicht da wir durch die Nolan Dark Knight Trilogie gezeigt bekommen haben, dass Blockbuster mit hohem Budget auch sehr wohl intelligent und tiefgründig sein können. Justice League ist leider genau das Gegenteil und beschert einem damit einen der wohl dümmsten Blockbuster des Jahres.
Doch wo es auch negative Punkte gibt, gibt es auch vereinzelt gute. So haken wir diese einfach mal schnell ab, denn so viele sind es ja nicht. Sehr positiv finde ich die Darstellung von Ben Affleck als Batman und Gal Gadot als Wonder Woman. Die Charaktere passen, harmonieren super zusammen und sorgen im Film für die besten Momente. Zudem merkt man sehr, dass „Avangers“-Regisseur Joss Wheadon das Ruder übernommen hat, nachdem Snyder wegen familiärer Gründe aussteigen musste. Wir spüren im Film deutlich die Handschrift Zack Snyders. Jedoch spüren wir auch den deutlichen Einfluss von Joss Wheadon. Vor allem die Momente die Wheadon inszeniert hatte wirken deutlich runder und unterhaltsamer als die, die Snyder inszeniert hatte. Mehr positives gibt es über den Film leider nicht zu sagen, deswegen kommen wir wieder zu den negativen Argumenten.
Negativ zu nennen ist auf jeden Fall die Optik. Ich meine, der Film hat ganze 200 Millionen US-Dollar gekostet doch kann mir einer mal erzählen, wieso der Film dann so grauenvoll aussieht? In vielen Momenten erinnert die Qualität an Filme aus den 90ern oder aus den frühen 2000ern. Es wirkt nicht rund und einfach kurzer Hand zusammen gelötet. Ein Film mit so einem gigantischen Budget sollte, wie ich finde, so auf gar keinen Fall aussehen. Dieses Problem mit den schlechten Effekten wird vor allem dann offensichtlich wenn es auf das Finale zusteuert. Denn wie wir es aus Batman vs. Superman kennen ist auch hier das ganze Finale aus dem Computer, alles fliegt durch die Gegend und in allen Ecken und Enden explodiert es. Besonders am Ende fällt das schlechte CGI ganz besonders auf. Noch eine kurze Info: Zu der 3D-Fassung und der IMAX-Version kann ich leider nichts sagen, da ich den Film in 2D und im Originalton (Englisch) gesehen habe.
Der letzte problematische Punkt ist die Atmosphäre. Der ganze Film schaut sich an wie eine sehr bunte und explosive Beerdigung. Alles wirkt sehr marode, depressiv und kalt. Das legt sich auch leider auf die Schauspieler die scheinbar kein wirkliches Interesse und Vertrauen in das Projekt haben. Daher ist die schauspielerische Leistung in vielen Punkten leider deutlich hinter den Möglichkeiten zurück geblieben. Bei solch einem gigantischen Cast (Ben Affleck, Gal Gadot, J.K. Simmons, Henry Cavill, Amy Adams) ist das fast schon raus geworfenes Geld.
FAZIT
Justice League hat zwei Punkte die den Film auf jeden Fall aufwerten. Zum einen die Darstellung und die Chemie zwischen Ben Affleck und Gal Gadot, sowie die Regie-Übernahme von Joss Wheadon. Doch leider hat Justice Leauge mehr negative als positive Aspekte. So ist das CGI ein absolutes Graus, die Atmosphäre zu düster und depressiv und die Schauspieler sind komplett verfeuert worden. Im großen und ganzen kann man sagen das Justice League ein Film für die ist, die Spaß an Filmen wie Man of Steel oder Batman vs. Superman hatten. Eines möchte ich aber noch sagen: Justice League ist besser als Batman vs. Superman aber leider deutlich schwächer als Man of Steel.