Kritik: Holiday in the Wild | Einer der schlechtesten Filme 2019 kommt von Netflix

Kein Studio wollte diesen Film haben. Nur Netflix hatte zugegriffen. Sie hätten wohl besser auch die Hände von diesem Machtwerk lassen sollen. Doch wie schlecht ist „Holiday in the Wild“ wirklich. Wir erklären es euch in unserer Kritik!

 

INHALT

Kurz vor ihrer gemeinsamen Safari wird eine New Yorkerin (Kristin Davis) von ihrem Mann verlassen. Dennoch tritt sie die Reise an und hofft auf dem afrikanischen Kontinent eine neue Bestimmung zu finden.
 
 

KRITIK

Wir alle kennen Filme wie „Notting Hill“ oder auch schlimme Romanzen wie „Kein Ort ohne Dich“, „Für immer Liebe“ oder „Safe Haven“. Romanzen, die jedem noch so kleinen Klischee bis ins letzte Detail folgen. Netflix veröffentlichte am vergangenen Freitag eine dieser schlimmen Romanzen mit dem Titel „Holiday in the Wild“. Der Film soll die Vorweihnachtszeit einläuten und schon einmal Stimmung machen. Doch dafür hat der Film zu viele und fast nur ausschließlich negative Argumente.

Argumente wie die Musik, die den ganzen Film zu einer einzigen Sitcom verkommen lässt. Pianomusik wie in einem drittklassigen Restaurant wird in jeder einzelnen Szene drunter geschoben ohne das wirklich einmal auf Gefühl und Atmosphäre geachtet wird. Es soll sich so etwas wie Entspanntheit und Lockerheit auslösen. Wenn wir als Zuschauer aber zum zwanzigsten Mal die gleiche Melodie hören, regt es einen irgendwann auf. Genauso wie die Pop-Songs die meist dann genutzt werden, um eine Schnittfolge von ach so süßen Bildern zu präsentieren. Beispiel: Unsere Protagonistin kümmert sich um die Elefanten und schmachtet Rob Lowe dabei die ganze Zeit an. Das wird billig zusammen geschnitten ohne Dialoge und mit einem Song versehen, der eigentlich gar nicht zu dem Moment passt. Generell sind solche Zusammenschnitte schon lange veraltet. Warum also nutzt man diese noch?

Es ist kein Wunder, warum kein Studio diesen Film ins Kino bringen wollte. Nicht einmal für das reguläre Fernsehen wäre dieser Film tragbar gewesen. Dafür ist der Film einfach viel zu drüber. Nicht nur die Musik sorgt für Kopfschütteln, sondern auch die Handlung. Wie eingangs angedeutet folgt „Holiday in the Wild“ jedem gängigen Genreklischee. Dabei macht sich der Film aber nicht um diese lustig, sondern spielt sie Bier ernst aus. Kein Augenzwinkern oder eine unterschwellige Kritik an Klischees. Hier wird mit der vollen Keule auf den Zuschauer eingehämmert. Brauchen wir so was? Gott verdammt nein! Wenn wir nach Minute 65 immer noch nicht weiter sind als bei Minute 20, dann frage ich mich, wieso man diesen Film auf ganze 85 Minuten streckt? Das Ende ist doch eh komplett abzusehen. Sobald wir die ersten 10 Minuten gesehen haben, wissen wir, wie der Film ausgehen wird.

Es wird sich keine Sekunde darum gekümmert, was der Film eigentlich erzählen will. Ehrlich gesagt weiß ich das selber nicht, nachdem ich ihn gesehen habe. Es geht nur um zwei Charaktere die sich in Afrika ineinander verlieben. Die eine wurde gerade abserviert, der andere ist Witwer seit etwa 15 Jahren. Mehr gibt es hier nicht zu erzählen. Die Darsteller geben sich auch nicht einmal Mühe, ihren Charakteren eine Art Gefühl oder Echtheit zu geben. Nichts wirkt organisch oder real. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die wirklich in Afrika waren. Hier funktioniert auf der zwischenmenschlichen Ebene gar nichts. Weder stellen sich Gefühle ein, noch gehen einem die Charaktere nahe. Es wäre auch egal, wenn sie plötzlich eines schmerzvollen Todes sterben. Das hätte den Film sicher in seinen letzten Minuten noch gut getan.

 

FAZIT

„Holiday in the Wild“ ist einer der schlechtesten Filme des Jahres und auch einer der schlechtesten, die Netflix jemals auf ihre Streamingplattform geschissen hat. Eine gefühlsarme und klischeevolle Romanze die einen mit der Musik und den komplett unnötigen Zusammenschnitten in den Wahnsinn treibt. Wir raten ab sich diesen Film anzusehen. Wenn doch, bitte vergesst nicht, wir haben es euch gewarnt.

0.00
3.6

Story

3.0/10

Schauspiel

5.0/10

Kamera

4.0/10

Inszenierung

3.0/10

Sound

3.0/10

Pros

  • Darsteller alle Solide

Cons

  • Zusammenschnitte sind furchtbar
  • Unpassend überemotionale Musik
  • Komplett vorhersehbar
  • Folgt jedem gängigen Genre-Klischee
  • Visuell wie eine billige Sitcom
  • Dialoge zum Lachen schlecht
  • Einige Momente zum Fremdschämen

geschrieben am: 4. November, 2019 um 3:00 pm

Autor:

Johnny