Kritik: Godzilla vs Kong | Monster Klopperei ohne Sinn und Verstand

Die Monster Schlägerei des Jahrzehnts. Das steht jetzt schon einmal fest. Doch wie gut ist das Aufeinandertreffen von Godzilla und King Kong wirklich geworden?

 

Inhalt

 

Nachdem er in den 70er Jahren erstmals Kontakt mit der Geheimorganisation Monarch hatte, lebt Riesenaffe Kong weiterhin auf Skull Island, mitllerweile betreut von der Wissenschaftlerin Ilene Andrews (Rebecca Hall). Kong hat sich mit Ilenes gehörloser Adoptivtochter Jia (Kaylee Hottle) angefreundet, doch dann soll er von seiner Insel weggebracht werden, um die Welt zu retten: Denn unterdessen hat Godzilla damit angefangen, scheinbar willkürlich Forschungseinrichtungen überall auf der Welt anzugreifen. Um die Bedrohung durch Godzilla und die anderen Titanen zu beseitigen, hat der Konzern Apex nämlich eine neue Technologie entwickelt, doch um diese neue Waffe in Betrieb nehmen zu können, braucht Apex-Boss Walter Simmons (Demián Bichir) eine Energiequelle, die im hohlen Kern der Erde verborgen ist, dem geheimen Lebensort der Titanen. Kong soll Apex dorthin führen, doch unterwegs wird das Transportschiff von Godzilla angegriffen…

 
 

Kritik

 

Bevor ich näher auf Godzilla vs Kong eingehe, muss ich erst einmal eine Frage stellen, die sich selber jeder beantworten kann und sollte. Ist es eine gute Idee, jedes Franchise zu einem eigenen Universum zu machen und dafür das Marvel Cinematic Universe als Vorbild zu nehmen? Die Antwort ist eigentlich eine simple und kurze. Nein. Wer dabei einer anderen Meinung ist, darf gerne einmal seinen Blick für „Godzilla vs Kong“ riskieren, der nahezu alles falsch macht, was ein Blockbuster dieses Kalibers falsch machen kann. Fangen wir aber ganz vorne an.

Das erste Problem, welches einem in „Godzilla vs Kong“ wie der Geruch eines tausendjährigen Eis entgegen weht, ist der Regisseur. Adam Wingard hat in der Vergangenheit eher mit mittelmäßigen bis schwachen Horrorfilmen auf sich aufmerksam gemacht. Sein bester Film war dabei noch „The Guest“ mit Dan Stevens, der auch die Karriere von ihm gestartet hatte. Nach folgten aber grauenvolle Produktionen wie „Blair Witch“ oder Netflix eigener „Death Note“. Die Erwartung sollte eigentlich schon ziemlich weit unten sein, nachdem wir das wissen.

Adam Wingard versucht eigentlich visuell alle Fan herzen zu befriedigen. Das klappt auch stellenweise sehr gut, doch die Probleme liegen nicht bei dem CGI. Das Problem sind wieder einmal die Menschen. Dieses Mal aber mehr den je. Wenn wir gezwungen werden, einem Dialog von Millie Bobby Brown, Brian Tyree Henry und Julian Dennison zu lauschen, in denen sie sich Verschwörungstheorien um die Ohren werfen, als würde hier ein Partyevent mit Attila Hildman, Nena & Michael Wendler stattfinden, dann kann man vor Wut und vor Verzweiflung nicht oft genug die schon wund geriebenen Hände vor dem Kopf zusammen schlagen. Während diesen Momenten gleiten Alexander Skaarsgard und Rebecca Hall wie auf Valium durch die Hohlerde und schauen Godzilla bei einer improvisierten Mondmission zu.

Wer dieses Drehbuch zusammen geworden hat, sollte schnellstmöglich seinen Job verlieren. Hier müssen unzählige psychedelische Substanzen im Spiel gewesen sein, anders kann man sich das nicht mehr erklären. Neben der ganzen hirnlosen Handlung kommt aber auch die Action zu kurz. Durch die penetrante und fast schon unerträglich nervige Story wird der Action an Impact gestohlen. Selbst die Physik nimmt sich da die Koffer und macht Urlaub bei Michael Bay. Die Szene auf dem Meer, die auch im Trailer zu sehen ist, wirkt wie eine Aneinanderreihung von zusammenhangslosen Bildern und Handlungen. Das Finale verliert jedoch wegen des Hinzufügens eines dritten Gegenspielers an jeder Substanz. Egal wie oft King Kong mit seiner Axt auf Godzilla einhämmert, es lässt uns als Zuschauer halt. Wenn dann auch noch die Lösung allen Übels ein Flachmann ist, dann weiß ich auch nicht mehr, was ich sagen soll, außer dass dieser Film eine einzige Katastrophe von der ersten bis zur letzten Einstellung ist.

 

Fazit

Visuell ist „Godzilla vs Kong“ brachial gut. Godzilla und Kong sahen nie besser aus und werden es in naher Zukunft auch nicht mehr. Doch das kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Handlung so hirnlos ist, dass es wütend macht. Die Action, die gerade bei solch einem Film wichtig ist, lässt jede Härte und Substanz vermissen. Es bleibt ein schmerzhafter Film, der den Hauch eines Drehbuches und einen kompetenten Regisseur verdient gehabt hätte.

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5.1

Story

3.0/10

Schauspiel

5.0/10

Kamera

6.5/10

Inszenierung

4.0/10

Sound

7.0/10

geschrieben am: 3. Juli, 2021 um 6:00 pm

Autor:

Johnny