KRITIK: Crawl | Monsterhorror, leider ohne allzu viel Horror

In „Crawl“ geht es um eine Junge Frau namens Haley, die versucht ihren Vater zu finden, weil ein starker Hurrikane über das Land zieht und sie ihn nicht telefonisch erreichen kann. Ihr Vater Dave lebt in Florida, wo es in der Nähe des Hauses eine Alligator Farm gibt. Durch den Sturm stehen die Straßen unter Wasser und die riesigen Alligatoren brechen aus. Überall wimmelt Gefahr, während Haleys Vater im Keller festsitzt. Somit versucht Haley ihn aus dem Keller zu befreien und es beginnt für beide ein Kampf ums Überleben.

 

Horrorfilm – Ja oder nein?

 

„Crawl“ ist eine Mischung aus Katastrophen-, Horror- und Monsterfilm, wobei der Film zwar offiziell als Horrorfilm beworben wird, aber kaum Horror beinhaltet. Die anderen beiden Genres beschreiben ihn da deutlich besser. Bis auf ein paar Jumpscares besitzt der Streifen nämlich nicht viel, vor dem man sich gruseln könnte. Er schafft es nicht eine angespannte oder gruselige Atmosphäre aufzubauen.

Durch rot-leuchtende Augen der Alligatoren wurde versucht sie gruseliger aussehen zu lassen. Meiner Meinung nach sehen sie dadurch aber eher aus wie Roboter-Reptilien. Also eher lächerlich und unglaubwürdig, als gruselig.

 

Logiklücken

 

Zusätzlich hat mich das unlogische Handeln der Figuren und das inkonsequente Verhalten der Alligatoren durchgehend aus dem Film gerissen. Mal reagieren die Tiere auf Geräusche und kurze Zeit später wieder nicht. Dann reagieren sie auf Bewegung, kurz später aber ebenfalls wieder nicht. Und manchmal können sie auch sehen, die meiste Zeit des Films aber nicht. Am Anfang des Films, als das Wasser noch nicht da war, konnten die Reptilien auch noch auf dem Land überleben, aber innerhalb von einer Stunde sind sie anscheinend zu Fischen geworden. Denn sobald das Wasser da war, haben sie dieses kein einziges Mal verlassen. Die Menschen waren somit am Land immer komplett sicher. Leider hat fast die ganze Zeit keiner der Menschen diesen Vorteil ausgenutzt.

 

Schauspiel

 

Im Prinzip hatten nur 2 Schauspieler eine nennenswert große Rolle: Kaya Scodelario als Haley und Barry Pepper als Dave. Alle anderen Figuren waren nicht länger als ein paar Minuten relevant. Somit mussten die beiden Hauptdarsteller den Film tragen. Das haben sie halbwegs geschafft. Die Leistung der beiden war ok. Nicht sonderlich gut, aber auch nicht schlecht.

 

 

Visuelle Effekte

 

Die Spannbreite der Qualität der Visuellen Effekte reichte in dem Film von wirklich schlecht bis hin zu ganz gut. Die Alligatoren sahen im Großen und Ganzen noch recht gut aus (natürlich bis auf die roten Augen). Das Wasser hingegen sah manchmal ein bisschen billig aus. Ganz schlimm war allerdings eine Szene, in der ein Haufen Spinnen über Haleys Gesicht krabbelt bzw. sich eher ein 2D Bild über ihr bewegt. Die Spinnen waren nicht mal ansatzweise animiert. Als hätte das ein Praktikant für ein Low Budget YouTube Projekt gemacht.

 

Musik

 

Die Musik in dem Film ist an den Stellen, die spannend sein sollen, immer wieder übermäßig dominant. Es wird einem die Spannung durch die Musik förmlich aufgedrängt, aber ansonsten entsteht leider eher wenig Spannung.

 

Fazit

 

„Crawl“ ist ein vorhersehbarer Katastrophenfilm mit nicht clever handelnden Charakteren. Wer hier einen Horrorfilm erwartet, wird ganz sicher enttäuscht werden. Und wer, so wie ich, nicht damit klar kommt, dass die Figuren keine 2 Sekunden darüber nachdenken, was sie tun, ist hier auch falsch. „Crawl“ dient bestenfalls als seichte Unterhaltung am Abend mit Freunden (und eventuell dem ein oder anderen Bierchen).

0.00
4.8

Story

3.5/10

Schauspiel

5.0/10

Kamera

6.5/10

Inszenierung

4.5/10

Sound

4.5/10

Pros

  • Schauspiel ist ok
  • Alligatoren sind gut animiert

Cons

  • Unlogisches Handeln der Figuren
  • Visuelle Effekte teils schlecht
  • Musik versucht künstlich Spannung zu erzeugen
  • Story teilweise vorhersehbar
  • Keine Grusel-Atmosphäre

geschrieben am: 14. August, 2019 um 5:33 pm

Autor:

Franzi">

Franzi