Kritik: Buddy Games | Scheiße bleibt Scheiße selbst mit Blattgold Häubchen

Immer wieder laufen uns Filme über den Weg, die eigentlich gar nicht hätten produziert werden sollen. Das gleiche gilt für „Buddy Games“. Warum der Film so furchtbar ist, verrate ich euch in der Kritik.

 

 

Inhalt

 

Jahr für Jahr veranstalten die fünf Freunde Bob (Josh Duhamel), Shelly (Dan Bakkedahl), Doc (Kevin Dillon), Durf (Dax Shepard) und Bender (Nick Swardson) die sogenannten Buddy Games, bei denen sie in allerlei gefährlichen und pubertären Aufgaben gegeneinander antreten. Nachdem Shelly bei einem Paintball-Unfall seine Hoden verliert, ist jedoch vorerst Schluss. Erst fünf Jahre später ruft Bob auf Bitten von Shellys Mutter, die sich Sorgen um ihren depressiven Sohn macht, wieder neue Buddy Games aus. Und er hat sich wieder jede Menge alberne und gefährliche Aufgaben ausgedacht, etwa Abführmittel nehmen und anschließend Frauen in einer Bar ansprechen…
 
 
 

Kritik

 

Wenn eine Komödie aus den USA eine FSK ab 16 bekommt, dann ist das meistens ein Statement. In den meisten Fällen sind diese Filme vollgeladen mit Fäkalhumor und billigsten Ekligkeiten, die überhaupt nicht witzig sind. „Buddy Games“ setzt das alles auf ein ganz neues Level und reichert den abartigen Humor auch noch mit toxischer Maskulinität und Sexismus an. Doch das ist nicht das einzige Problem. Fangen wir doch aber bei den positiven Punkten an. Das sind aber leider auch wirklich nicht viele.

 

Um die positiven Punkte des Filmes zusammen zu fassen, brauche ich nur einen einzigen Absatz. Einerseits ist die Kamera zwar mittelmäßig, sieht aber nicht wie kompletter Ramsch aus. Es werden die Szenen und die Bilder eingefangen, wie es sich gehört und da wird auch recht wenig falsch, aber auch nicht viel richtig gemacht. Zudem sind die Darsteller alle ganz solide. Es gibt zwar auch hier Ausreißer nach oben und unten aber im Grunde hält sich das die wage. Besonders Nick Swardson fällt da am meisten auf. Er scheint am meisten Spaß mit der ganzen Sache zu haben. Weswegen auch sein Charakter am längsten im Gedächtnis bleibt. Über den ganzen Rest kann man das leider nicht sagen.

 

Denn „Buddy Games“ ist ein Mix aus „Tag“ mit Jeremy Renner, „Jackass“ mit Johnny Knoxville und „Kindsköpfe“ mit Adam Sandler. Dabei wird der ganze Fäkalhumor angereichert mit einer besonders speziellen Form der toxischen Maskulinität und Sexismus. Olivia Munn spielt die Frau von Josh Duhammel und ist quasi nur da, um angebaggert zu werden. Zudem werden Frauen als Sexobjekte benutzt, runter gemacht und sich abwertend über sie unterhalten. Doch das ist nicht alles. So werden Kinder beleidigt und erniedrigt, schwule beleidigt und andere Menschen fertiggemacht. So etwas geht gar nicht und sein wir einmal ehrlich, so etwas sollte auch niemals in das Kino kommen dürfen. Wer sich entschieden hat, den Film lange auf Halde zu halten, um ihn dann ins Kino zu bringen, der sollte noch einmal über seinen Job nachdenken. Denn das hier ist unter aller Sau.

 

Doch das ist natürlich nicht alles. Denn ich habe ja gesagt, dass „Buddy Games“ sehr auf die „Jackass„-Schiene geht. So werden Hoden mit Paintball Waffen abgeschossen, Abführmittel gesoffen, bis sie brechen und weitere physischer und psychischer Erniedrigungen abgespielt. Das macht zu keinem Moment spaß und wirkt eher wie eine einzige Folter. Denn mit zunehmender Dauer wird der Film immer unangenehmer und schmerzhafter. Besonders wenn auf biegen und brechen versucht werden soll, die Charaktere versöhnlich aus der Nummer rauskommen zu lassen, fängt der Film an, unwillentlich in das Peinliche abzufallen. Mehr muss man doch eigentlich gar nicht sagen, um jemanden davon abzuhalten, um einen großen Bogen um den Film zu machen.

 

Fazit

 

„Buddy Games“ ist eine der traurigsten Komödien der letzten Jahre. Gerade weil der Film so ekelhaft, erniedrigend und peinlich ist. Sexismus, Homophobie oder psychisch erniedrigende Gewalt hat nichts mehr im Kino zu suchen. Schaut euch den Film daher besser nicht an und versucht zu vergessen, dass er jemals existiert hat.

0.00
3.7

Story

2.5/10

Schauspiel

4.5/10

Kamera

5.0/10

Inszenierung

1.5/10

Sound

5.0/10

geschrieben am: 16. Juni, 2021 um 11:33 pm

Autor:

Johnny