KRITIK: 31 – A Rob Zombie Movie | Stupides Gemätzel ohne Sinn und Verstand

Ihr wollt einmal einen richtig schlechten Film sehen? Dann habt ihr Glück, „31“ ist nämlich ein ganz fürchterlicher Film. Wieso, wollt ihr wissen? Ja, das werdet ihr jetzt erfahren.
INHALTSANGABE
In der Nacht vor Halloween ist eine Gruppe von Schaustellern auf dem Weg zu ihrem nächsten Auftritt. Nach einem kurzen Stop an einer unheimlichen Tankstelle finden sie die Straße von Vogelscheuchen versperrt vor. Als sie die merkwürdige Blockade untersuchen, werden sie von Unbekannten brutal überfallen. Drei von ihnen sterben noch vor Ort, die restlichen fünf werden entführt und zu einem mysteriösen Ort namens „Murderworld“ gebracht. Tags darauf werden sie von drei als Aristokraten verkleideten Gestalten gezwungen, an einem sadistischen Spiel namens „31“ teilzunehmen – Father Murder (Malcolm McDowell), Sister Serpent (Jane Carr) und Sister Dragon (Judy Geeson). Dabei müssen sie zwölf Stunden lang in einem mit Fallen übersäten Labyrinth gegen als Clowns maskierte Psychopathen überdauern, während ihre Entführer darauf wetten, wer am längsten durchhält – den Überlebenden winkt die Freiheit…
KRITIK
Ich wollte es einfach nicht glauben. Von vielen Ecken und Enden habe ich gehört, dass „31 – A Rob Zombie Movie“ ein ganz fürchterlicher Film sein soll. Hätte ich doch mal auf diese Warnungen gehört, dann hätte ich mir dieses Machtwerk niemals angesehen. Allein die ersten 15 Minuten lassen einem das Großhirn schrumpfen. Dialoge, in denen „Ich spritze dir in die Augen“ nur das geringste Übel ist. Die Charaktere werden kaum erklärt. Das, was erklärt wird, ist aber eine absolute Frechheit. Das einzige was wir wissen, ist, dass sie Freunde sind, die zu einem Zirkus fahren müssen. Doch was es uns schwer fallen lässt, einen emotionalen Ankerpunkt zu finden, ist, dass die gesamte Crew aus absoluten Arschlöchern besteht. Jeder achtet auf sich selber, es ist ihnen scheißegal, was mit ihnen ist. Es geht ihnen durchgehend nur um Sex, Sex und noch mehr Sex. Was daran soll denn bitte wirklich Mehrwert mit sich bringen? Was hat sich der Macher dieses Filmes gedacht, als er diese Charaktere geschrieben hat? Es wirkt er wie ein Snuff-Porn als ein Horror-Schocker, dem es darum geht, den Zuschauer zu Gruseln oder anzuekeln.
Was aber bei den Charakteren anfängt, geht bei der Geschichte weiter. Es ist nicht sonderlich neu, Menschen in ein Spiel um Leben und Tod zu stecken. Das kennen wir aus Filmen wie „Saw“, „Die Tribute von Panem“ oder auch „Cube“. Doch alle diese Filme sind um Lichtjahre besser als dieser Totalausfall. Geschichtlich bewegen wir uns in einer ganz schlechten Mischung aus The Hunger Games und Saw, die wenig überraschend in keinster Weise spannend geraten ist. Dadurch, dass die Charaktere extrem belanglos gezeichnet sind, ist es uns während des gesamten Filmes mehr als egal, was eigentlich mit den Charakteren passiert, wie der Film weiter geht und wo er endet. Einzig und allein der Abspann und das sehr an „The Hills have Eyes“ erinnernde Intro machen ein wenig Freude. Der Rest ist eher wie das qualvolle Ausreißen von Fuß- und Fingernägeln.
Auch bei der Inszenierung schwächelt der Film auf ganzer Linie. So haben wir das Problem, dass wir, auch wenn wir unser Hirn ausschalten, immer hervorsehen können was passiert, wer stirbt und wer am Ende die ganze Schose überlebt. Ein wenig hätte man sich auch Gedanken machen können, wie man einen Spannungsbogen inszeniert, der den Zuschauer bei der Stange hält. Jedoch stellt sich dieses Interesse für den Film nie ein. Auch das völlig belanglose und verkorkste Finale lässt uns in alter Scrubs-Manier mit dem Kopf solange gegen eine Wand schlagen, bis uns das Blut aus den Augen und den Ohren läuft.
Zu guter Letzt möchte ich über die miese Kamera reden. Ich meine, ist der Kameramann Barkeeper oder warum schüttelt er die Kamera immer auf und ab und von recht nach links? Manchmal wurde mir beim Schauen des Filmes auch sichtlich schlecht, und das nicht, weil der Film so brutal ist (was er gar nicht ist), sondern wegen der komplett überfordernden Kameraarbeit. Das wird noch getoppt durch den völlig verkorksten Schnitt, der immer wieder hin und her schneidet und komplett fertig macht. Der Schnitt sollte ja einen Film zu einem Seherlebnis machen, doch bei „31 – A Rob Zombie Movie“ passiert leider genau das Gegenteil. Hier wollen wir lieber abschalten, als weiterzugucken.
Wir haben doch noch eine Kategorie, die ich komplett außer Acht gelassen habe. Über den Cast im Detail muss ich nicht wirklich reden. Was auch nicht weiter verwunderlich ist, denn was hier auf den Monitor gezaubert wird, hat Potential für die Goldene Himbeere. Vielleicht sollte man diesen Film einfach wie das Atari-Spiel irgendwo in der Wüste vergraben und mehrere Tonnen Erde drüberkippen. Egal, zurück zum Thema. Keiner der Schauspieler nutzt sein volles Potential, ich könnte nicht einmal mehr sagen, wer mitgespielt hat, da sie einem nicht einmal für zehn Minuten im Gedächtnis bleiben. Einzig und allein Richard Brake als Doom-Head macht auf eine ganz skurrile Art und Weise Spaß. Sein Monolog am Anfang des Filmes macht mit Abstand am meisten Spaß innerhalb des Filmes. Aber für eine Szene, die ca. drei Minuten geht, braucht man sich diesen Film eigentlich nicht kaufen. Also liegen lassen und weitergehen.
FAZIT
31 – A Rob Zombie Movie ist nichts anderes als einer der schlechtesten Horror-Filme, die ich sehen musste. Selten habe ich mich so fremd geschämt, als ich einen Film angesehen habe. Nicht einmal die Gewaltszenen sind so brutal und intensiv, dass man ihm einen gewissen Gnadenpunkt gibt. Schauspielerisch befinden wir uns hier auf einem absoluten Tiefpunkt und auch von der Geschichte sowie von der Inszenierung sind wir hier unzählige Lichtjahre von einem guten wenn nicht sogar mittelmäßigen Film entfernt. Ein Film, den man dann gucken sollte, wenn man so viel Alkohol konsumiert hat, dass der Körper eigentlich nachgeben sollte. Eine absolute Vollkatastrophe und dazu einer der schlechtesten Filme aller Zeiten. Und das ist untertrieben…