Filmkritik: Bad Trip | Ein Road-Trip wie von einem Affen vergewaltigt

Der neue Film der Jackass Produzenten steht in den Startlöchern, doch wie gut ist die Action-Komödie wirklich? Wir sagen es euch!
Habt ihr jemals „Jackass“ oder „Bad Grandpa“ gesehen? Wenn ja, dann wisst ihr so ziemlich, was in Bad Trip auf euch wartet. Wahnsinnigste Ideen gepaart mit derbsten Fäkalhumor. Für wen das nichts ist, wird diese Kritik hier auch nichts sein, denn auf einzelne Szenen muss ich auch genauer eingehen. Daher eine minimale Spoiler-Warnung (Die bei dem vorhersehbaren Film aber nicht wirklich nötig ist.)
In „Bad Trip geht es um Chris (Eric André) der auf seiner Arbeit eine alte Bekannte aus der Schule wiedertrifft. Dabei ist es um ihn geschehen. Er verliebt sich Hals über Kopf in sie. Als er wenig später heraus bekommt, dass sie eine Kunstausstellung in New York hat, will er unter allen Umständen zu ihr. Also schnappt er sich seinen besten Freund Bud (Lil Rel Howery) und klauen das Auto, von dessen Schwester (Tiffany Haddish) die gerade im Knast sitzt. Doch auf dem Trip von Florida nach New York passiert so einiger Scheiß und auch Bud’s Schwester ist aus dem Knast ausgebrochen und möchte sehr gerne ihr Auto wieder haben …
All das klingt nicht wirklich nach einem inhaltlich tiefgründigen Film. Das will er auch gar nicht sein. Das sieht man jedoch schon bei der Inszenierung. Genauso wie bei „Bad Grandpa“ wird auf das Mittel der versteckten Kamera gesetzt. Viele Situationen passieren in der Öffentlichkeit vor vermeintlich fremden und nicht involvierten Personen. Das sorgt in einigen Sequenzen für einen schön schrägen und arg peinlichen Humor. Wer sich hier nicht zu Tode schämt, ist wirklich ein Stein. Doch sobald die ersten 40 Minuten vorüber sind, schleppt sich der Film von einer kruden Idee zur anderen. So wird jemand von einem Gorilla vergewaltigt, ein Blinder zusammen geschlagen und einem gerade aus dem Krieg zurückgekehrten Soldaten angeboten, seinen Schwanz zu lutschen.
FAZIT
Wer genau solchen Humor nicht mag, sollte wohl besser einen riesigen Bogen um den Film machen. Der Film ist bis oben hin voll mit Widerlichkeiten und Absurditäten. Je länger der Film geht, desto weniger interessant wird der ganze Film leider auch. Viele Witze verpuffen in der Luft und das Finale wird zu einer Nullnummer. Doch der Film ist aus drei Gründen doch einigermaßen sehenswert. Das liegt als aller Erstes an Eric André und Lil Rel Howery die eine fantastische Chemie aufweisen. Ohne ihr zusammentun, wäre dieser Film vermutlich nicht so sympathisch zwischen all dem Ekelhumor. Der zweite Grund: die ersten 40 Minuten, da sich der Film dort besonders frisch und unterhaltsam anfühlt. Der letzte Grund ist Tiffany Haddish. Eine Frau die bisher keinen einzigen guten Film vorzuweisen hat. „Bad Trip“ ist jedoch mit weitem Abstand ihr Bester. Nicht weil der Film am Ende so gut ist, sondern weil sie als Bad Ass Schwester wunderbar funktioniert.