Film des Tages #4: Killing Ground

© 2017 Arcadia − Alle Rechte vorbehalten.

Auf dem Direct-to-DVD Markt gibt es unendlich viele Horror-Filme die es nicht einmal wert sind genannt zu werden. Killing Ground ist einer der ganz wenigen Filme die wirklich stark sind. Warum? Das verrate ich euch in der nachfolgenden Kritik.

INHALTSANGABE

Der Campingausflug eines Paares entwickelt sich zum Horrortrip, als die beiden auf den Tatort eines entsetzlichen Verbrechens stoßen: Samantha (Harriet Dyer) und Ian (Ian Meadows), die sich am bewaldeten See eine Auszeit vom Stadtstress gönnen wollten, entdecken ein verlassenes Zelt mit einem verängstigten Kleinkind darin. Sofort fragen sich die Großstädter, was hier geschehen sein könnte. Warum ist das Kind alleine zurückgeblieben? Wohin sind die anderen Camper verschwunden? Doch als sie eine Ahnung von deren Schicksal erhaschen, ist es bereits zu spät: Das Paar wurde als nächstes Opfer auserkoren. Gejagt von einem Duo Einheimischer nimmt der Schrecken kein Ende…

KRITIK

Nach diesem Film werden sie auf jeden Fall nicht mehr leichtfertig Campen gehen, dass verspreche ich Ihnen. „Killing Ground“ spielt mit einer Urangst des Menschen und geht wie mit einem Plüschtier damit um. Der Film brauch eine ganze weile um endlich mal in fahrt zu kommen. Die ersten 44 Minuten sind tatsächlich nur dazu da, um die Charaktere zu etablieren und um eine schön bedrückende Atmosphäre aufzubauen. Die Charaktere in „Killing Ground“ sind, im Gegensatz zu anderen Horror-Film Charakteren ein echter Gewinn. Ausnahmsweise hat es sinn das die Personen tief in den Wald rennen oder ein absichtlichen Autounfall hinlegen. Alles ist kalkuliert und klug umgesetzt. Das verleiht dem Film eine zunehmende Bedrohlichkeit, da alles sehr realistisch und echt wirkt.

Das größte Pro-Argument bei „Killing Ground“ ist aber die konsequente, kaum ertragbare Härte, die der Film ab der zweiten Hälfte auffährt. Wie leichtfertig und ohne jegliches Gewissen, Menschen über den Haufen geschossen werden. Wie Krank und geistig gestört die Gegenspieler in diesem Film sind. Alles ist höllisch böse, abartig und kaum ertragbar. Die ganze zweite Hälfte des Filmes ist genau in diesem Stil geschrieben wurden. Wer also einen schwachen Magen hat, schwer mit Horrorfilmen wie Eden Lake oder A Lonely Place to Die klar kommt sollte einen ganz weiten Bogen um den Film machen.

Doch wir wollen bei diesem Streifen auch nicht in Lobeshymnen verfallen. Killing Ground hat auch einige Schwächen die angesprochen werden sollten. Zu einem ist die erste Filmhälfte ganz schön zäh. Wie ich schon sagte dient das zur Einführung der Charaktere und dazu ihnen Tiefgang zu geben. Das hätte man aber auch ohne viele Probleme straffen können, denn einige Momente sind gar nicht wichtig. Dialoge verlaufen öfters im Sand oder tragen nicht zur Handlung bei. Warum hier keine Schere angesetzt wurde ist eine wirklich begründete Frag auf die wir leider keine Antwort bekommen werden.

Ein weiterer Minuspunkt ist die Synchronisation und die Dialoge im englischen Original. Es kommt sehr häufig vor das Plump über Beziehungen gesprochen wird oder über Hochzeiten. Es ist in dieser Art Film von Anfang an klar, dass es vielleicht nie zu der Hochzeit kommen wird (Ob das bei diesem Film anders ist könnt ihr ja selber erfahren wenn ihr ihn euch anseht). Jedenfalls bringen die Gespräche in vielem Momenten gar nichts und sollen uns eher mehr über die Beziehung der Charaktere erzählen, was einem bei solch einer Art von Film wenig interessiert. Die deutsche Synchronisation sollte man bei diesem Film am besten komplett außen vor lassen. Selten habe ich bei einem Film so hölzerne und demotivierte Sprecher gehört. Dagegen ist Gronkh aus „Resident Evil – The Final Chapter“ ein echter Geniestreich.

Fazit

Um endlich mal zu einem Fazit zu kommen. „Killing Ground“ hat von der Inszenierung her ein paar Probleme. Der Film zieht sich in der ersten Hälfte massiv, hält einem in der zweiten aber extreme Szenen vors Gesicht was wir so schnell nicht mehr vergessen werden. Die Synchro und die Dialoge sind teilweise wirklich zum fremdschämen. Doch es gibt auch ein großes aber! Der Film hat eine wirklich bedrohliche Atmosphäre die sich unter die Haut legt. Szenen die wir so schnell nicht mehr vergessen, und ein Finale was an Intensität kaum zu überbieten ist. Im großen und ganzen ist Killing Ground ein guter Horror-Schocker für ganz hart gesottene Film Enthusiasten, alle anderen sollten besser einen ganz großen Bogen um diesen Schocker machen.

 

Blu Ray Cover zum Download (Bitte im neuen Tab öffnen für die volle Auflösung)

geschrieben am: 14. November, 2017 um 6:00 pm | zuletzt aktualisiert am 18. November 2017 um 3:30 pm

Autor:

Johnny