Filmtipps am 14. April 2017 | Karfreitags Special Teil 1/2

Platz 10: Der Medicus | FSK ab 12 Freigegeben | Minuten ca. 155 | Abenteuer | Teil 1 um 22:00 Uhr auf RBB – Teil 2 um 23:30 Uhr auf RBB
London im beginnenden Hochmittelalter. Der junge Rob Cole (Tom Payne) besitzt eine besondere Gabe: Er konnte den nahenden Tod seiner Mutter bereits einige Zeit zuvor spüren. Nachdem dieser tatsächlich eintritt, bleibt Cole jedoch nicht lange allein. Der fahrende Bader (Stellan Skarsgård) nimmt ihn mit auf seine Fahrten und lehrt ihn kleine Taschenspielertricks, führt in aber auch in die Heilkunde ein. Cole erkennt frühzeitig, dass diesen Methoden Grenzen gesetzt sind, so dass er nach größerem Wissen zu streben beginnt. Er entschließt sich, in das persische Isfahan zu reisen und dort den „Arzt aller Ärzte“ Ihn Sina (Ben Kingsley) aufzusuchen. Die Reise ist verboten und gefährlich, doch getrieben von seinem Wissensdurst nimmt der junge Rob die Strapazen auf sich. Auf seinem abenteuerlichen Trip muss er allerlei Herausforderungen meistern, aber er lässt sich durch nichts von seinem Weg abbringen.
Fazit der Redaktion: Ich habe damals dem Film mit eher strengen Augen entgegen gesehen. Der Film sah nicht spannend und interssant genug für mich aus, doch das konnte ich im Nachhinein verneinen. Der Medicus ist ein starker, toll in Szene gesetzter Abenteuer Film, voller wunderbarer Ideen. Die Darsteller machen ihren Job absolut großartig. Ganz besonders Tom Payne möchte ich heraus geben. Ben Kingsley oder andere Schauspiel-Schwergewichte bleiben etwas hinter ihren Erwartungen zurück. Auch an der Länge hätte man etwas schrauben können. Deswegen ist es wie ich finde auch wirklich gut, dass der Film in zwei Teilen im Fernsehen läuft. Also lehnt euch zurück und genießt die Reise in die Wüste
Story: 7,0/10
Schauspiel: 7,5/10
Kamera: 8,0/10
Inszenierung: 7,5/10
Sound: 7,0/10
Insgesamt: 7,4/10
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Platz 09: Gomorrah – Reise in das Reich der Camorra | FSK ab 16 Freigegeben | Minuten ca. 135 | Gangster-Thriller | 23:55 Uhr auf One
Totò (Salvatore Abruzzese) ist gerade mal 13 – doch träumt er schon davon, irgendwann für die Mafia zu arbeiten. Die Chance des Ein- und Aufstiegs bekommt er, als er eine heiße Waffe versteckt. Bald aber muss er sich wegen eines anbahnenden Bandenkriegs zwischen seinem Clan und seinen Freunden entscheiden.
Auch Don Ciro (Gianfelice Imparato), der als Buchhalter für die Mafia fungiert und den Familienangehörigen inhaftierter oder toter Mitglieder Geld überbringt, bekommt die Auswirkungen des Bandenkrieges zu spüren: Seine Geldübergaben werden mit zunehmendem Krieg immer lebensgefährlicher.
Die beiden Halbstarken Marco (Marco Macor) und Ciro (Ciro Petrone) wiederum möchten es Tony Montana in Scarface gleichtun…
Fazit der Redaktion: Gomorrah ist schwer in Worte zu fassen. Was man sagen kann ist, entweder man liebt den Film, oder man hasst ihn. Ich gehöre definitiv zu Ersterem, denn der Film baut eine ungemein bedrohliche, harte und spannend Atmosphäre auf die mit weiterem voranschreiten immer unerträglicher wird. Die Darsteller sind eher unbekannt hier zu Lande, zeigen aber, dass die Jungs einiges auf dem Kasten haben. Doch auch ich muss bei diesem Film etwas meckern. Er ist deutlich zu lang, so hätte man 10-15 Minuten einfach raus schneiden könne. Die Geschichte ist etwas wirr aber das ist alles was ich jetzt anmeckern will. Für Nachtschwärmer die Lust haben auf einen kaltblütigen, kompromisslosen Gangster-Thriller, die sollten, unbedingt einschalten!
Story: 7,0/10
Schauspiel: 7,0/10
Kamera: 8,0/10
Inszenierung: 8,0/10
Sound: 7,0/10
Insgesamt: 7,4/10
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Platz 08: Snatch – Schweine und Diamanten | FSK ab 16 Freigegeben | Minuten ca. 102 | Gangster Komödie | 0:35 Uhr auf RTL II
Franky Four Fingers (Benicio del Toro) soll im Auftrag seines amerikanischen Bosses Avi (Dennis Farina) einen riesigen Diamanten in Antwerpen stehlen. Nach getaner Arbeit legt Franky einen Zwischenstopp in London ein, um kleinere Diamanten bei bestimmten Leuten abzuliefern. Dort wird er jedoch bereits von der Russenmafia erwartet, die es auf den teuren Edelstein abgesehen haben. In einem kleinen Wettbüro kommt es zur blutigen Konfrontation. Zur gleichen Zeit wird vom unerfahrenen Boxpromoter Turkish (Jason Statham) und seinem Geschäftspartner Tommy (Stephen Graham) ein Boxkampf für den berüchtigten Gangsterboss Brick Top (Alan Ford) organisiert. Doch der von ihm geforderte Kämpfer wird durch eine Hinterhofschlägerei mit ein paar zwielichtigen Iren von „One Punch“ Mickey (Brad Pitt) krankenhausreif geschlagen. Um Top ein wenig zu besänftigen heuert Tommy kurzerhand einfach Mickey an, der jedoch sein eigenes Spiel spielt. Es beginnt ein Chaos aus Betrug, Blufferei und dubiosen Deals…
Fazit der Redaktion: Abgefahren! Mehr kann man zu Guy Ritchies Gangster Epos nicht sagen. Die Fortsetzung von Bube, Dame, König, Graß ist so abgefahren und abgedreht, dass man sehr oft einfach den Überblick verliert. Die Charaktere sind wahnsinnig und wahnwitzig. Allein Brad Pitt als One Punch ist wirklich herausragend. Aber auch der Rest des Cast wie beispielsweise Jason Statham, Benicio Del Toro oder Vinnie Jones geben alles. Der Film ist eine absolut abgedrehte Sause die man so schnell einfach nicht mehr vergisst. Einer der besten britischen Gangster Filme die es gibt!
Story: 7,5/10
Schauspiel: 7,5/10
Kamera: 7,5/10
Inszenierung: 8,0/10
Sound: 8,0/10
Insgesamt: 7,7/10
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Platz 07: Schnee, der auf Zedern fällt | FSK ab 12 Freigegeben | Minuten ca. 127 | Drama | 03:40 Uhr auf ZDF Neo
Eine kleine Insel vor der nordamerikanischen Küste in den 50er Jahren bildet die Kulisse. Als ein Fischer tot aus seinem eigenen Netz an Bord gezogen wird, deutet alles auf Kazuo Miyamoto (Rick Yune), einen US-Bürger japanischer Abstammung hin. Neun Jahre nach dem Angriff auf Pearl Harbor sitzen Misstrauen und Hass auf die Japaner bei den Amerikanern noch sehr tief. Obwohl eindeutige Beweise fehlen, wird er angeklagt. Der Fall ist jedoch wesentlich vielschichtiger, als zunächst angenommen. Eine Schlüsselrolle spielt dabei der junge Gerichtsreporter Chambers (Ethan Hawke), der persönlich in die Angelegenheit verstrickt ist: Miyamotos Ehefrau Hatsue (Youki Kudoh) ist seine großen Jugendliebe, der er immer noch hinterher trauert.
Fazit der Redaktion: Ethan Hawke ist ein wirklich begabter Schauspieler. Er hat Filme gemacht, wie beispielsweise The Purge, Sinister, Training Day und die Before Sunset Reihe. In Schnee, der auf Zedern fällt zeigte Hawke was er alles so auf dem Kasten hat. Für mein Geschmack ist das seine beste Leistung und auch mit Abstand sein bester Film. Die Kamera ist sensationell und hat auch zurecht im Jahr 1999 eine Oscar Nominierung bekommen. Die Geschichte ist Emotional, lädt zum träumen, nachdenken und weinen ein und wirkt wegen den gezeigten Szenen und der Darsteller sehr lange nach. Wer jetzt denkt, dass ist nur ein Frauenfilm soll gewarnt sein! Hier kann jedes Geschlecht ein Blick hinein werfen und ich versichere euch ihr werdet umgehauen!
Story: 7,5/10
Schauspiel: 8,5/10
Kamera: 8,5/10
Inszenierung: 7,5/10
Sound: 7,0/10
Insgesamt: 7,8/10
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Platz 6: Shakespeare in Love | FSK ab 6 Freigegeben | Minuten ca. 119 | Romantische Komödie | 1:25 Uhr auf ZDF
London, Ende des 16. Jahrhunderts: Der junge Schriftsteller William Shakespeare (Joseph Fiennes) mangelt es an Geld und Inspiration. Er befindet sich in Konkurrenz zu anderen schon etablierten Autoren, und ausgerechnet jetzt steckt er einer handfesten Schreibblockade. Da kommt eine Muse in Person von Lady Viola (Gwyneth Paltrow) hereingeschneit. Die junge Frau aus reichem Hause ist regelmäßige Besucherin des Rose Theater möchte gerne selbst Schauspielerin werden. Es kommt, wie es kommen muss: Shakespeare verliebt sich in die adlige Frau, aber die soll nach dem Willen von Königin Elisabeth (Judi Dench) den unerträglichen Lord Wessex (Colin Firth) heiraten. Ganz klar: Das ist der Stoff, aus dem Shakespeare „Romeo und Julia“ schneiden kann…
Fazit der Redaktion: Acht Oscars sprechen eigentlich für sich oder? Nein ich finde nicht, denn Shakespeare in Love ist ein wirklich starker Film, aber hat zu unrecht alle diese Oscars gewonnen. Der Film macht einen heiden Spaß, die Musik ist frisch und lädt zum mittanzen ein, die Darsteller sind alle äußerst gut gesetzt und auch die Kostüme und Szenen passen, doch es ist eine Feel-Good Komödie und mehr als das auch nicht. Sie macht wirklich enorm viel Spaß, einmal oder zwei mal zu sehen besonders mit seinem Liebsten, aber acht Oscars hat der Film dann doch nicht verdient. Trotzdem möchte ich eine große Schauempfehlung aussprechen, denn dennoch der Film ist auf jeden Fall sehenswert und macht höllischen Spaß.
Story: 7,0/10
Schauspiel: 7,5/10
Kamera: 8,5/10
Inszenierung: 7,5/10
Sound: 8,5/10
Insgesamt: 7,8/10