Filmtipps am 12. April 2017

Platz 5: Oxford Murders | FSK ab 16 Freigegeben | Minuten ca. 99 | Psycho-Thriller | 20:15 Uhr auf Tele 5
Student Martin (Elijah Wood) stammt aus den USA, verbringt aber ein Semester in Oxford. Er wohnt bei Mrs. Eagleton (Anna Massey), die eine alte Freundin des Mathematikprofessors Arthur Seldom (John Hurt) ist. Der vertritt die Theorie, dass keine endgültige Wahrheit existiert. Als Martin zusammen mit dem Professor, den er sehr verehrt und zu gerne als Doktorvater hätte, die Leiche von Mrs. Eagleton auffindet, beginnt für die beiden Mathematiker die Entschlüsselung einer Symbolreihe, die mit dem Mord in direktem Zusammenhang steht. Was treibt den Killer an? Geht es ihm nur darum, Seldoms Intellekt herauszufordern, oder steckt noch etwas anderes dahinter?
Fazit der Redaktion: Oxford Murders kann eines ganz gut und zwar unterhalten! Trotzdem hat der Film eine Vielzahl an Problemen. Der Film krankt an komischen Story Wendungen, an dem blöden Finale und an der Vorhersehbarkeit. Doch der Film macht trotzdem Spaß, und das liegt an Elijah Wood und John Hurt die es schaffen den Film vor dem unteren Mittelmaß zu retten. Für Freunde des kleinen feinen Krimis eine vorsichtige Empfehlung.
Story: 5,5
Schauspiel: 6,5
Kamera: 6,0
Inszenierung: 5,5
Sound: 5,0
Insgesamt: 5,7/10
_________________________________________________________________________________________
Platz 4: Fünf Jahre Leben | FSK ab 12 Freigegeben | Minuten ca. 96 | Drama | 23:45 Uhr auf HR
Der Deutsch-Türke Murat Kurnaz (Sascha Alexander Geršak) war fünf Jahre lang unschuldig ein Gefangener der Vereinigten Staaten im Kampf gegen den Terror. All diese Jahre lang hatte man Kurnaz in Afghanistan und in Guantanamo auf Kuba inhaftiert, er wurde gequält und gefoltert und unter menschenunwürdigen Bedingungen gefangengehalten – nur aufgrund der Tatsache, dass er sich als junger Mensch dem Islam zuwandte und nach den Terroranschlägen vom 11. September eine Koranschule in Pakistan besuchte. Sein Gegenspieler ist der Verhörspezialist Gail Holford (Ben Miles), der im Auftrag der amerikanischen Regierung noch jeden zum Reden gebracht hat. Doch der 19 Jahre alte Kurnaz hält stand, trotz physischer und psychischer Folter unterzeichnet er nicht das geforderte Geständnis. Er wird in völliger Isolation gehalten und sein Leben scheint vollends in den Händen seiner Peiniger zu liegen. Aber Kurnaz weiß, dass alles, was ihm noch bleibt, sein Glaube an seine eigene Unschuld ist. Und er gibt nicht auf.
Fazit der Redaktion: Frankreich kann eben gute Filme. Das beweisen sie wieder einmal mit dem absoluten Ausnahme-Drama fünf Jahre Leben. Der Film hat eine unfassbar packende und aufwühlende Geschichte. Die Story packt noch einmal extra da wir als Zuschauer im Hinterkopf haben, dass alles was wir sehen in echt passiert ist. Das lässt uns noch einmal emotionaler auf den Film blicken. Dazu kommt das astreine Schauspiel von Sascha Alexander Gersak der eine Jahrhundert Leistung abliefert. Das dieses Meisterwerk nie im Kino lief, ist eine Frechheit. Dass kann aber auch daran liegen das es Momente in dem Film gibt die sind sehr unnötig, wenig Spannend und wirken eher deplatziert als gewollt. Dennoch ein richtig starker Reißer!
Story: 7,0
Schauspiel: 7,5
Kamera: 6,5
Inszenierung: 6,5
Sound:6,0
Insgesamt: 6,6/10
_________________________________________________________________________________________
Platz 3: Freistatt | FSK ab 12 Freigegeben | Minuten ca. 104 | Drama | 20:15 Uhr auf ARD
Wolfgang (Louis Hofmann) ist 14 Jahre alt und ein rebellischer Junge – eine Charaktereigenschaft, die das Leben leider nur komplizierter macht. So schickt ihn sein Stiefvater Heinz (Uwe Bohm)1968 gegen den Willen der Mutter Ingrid (Katharina Lorenz) in ein Fürsorgeheim der Diakonie Freistatt, auf dass aus Wolfgang ein „anständiger“ Junge werde. Im Heim muss er allerdings unmenschliche Arbeitsbedingungen und perfide Erziehungsmethoden ertragen, angeordnet vom Anstaltsleiter Brockmann (Alexander Held) und ausgeführt vom prügelnden Oberbruder Wilde (Stephan Grossmann). Da nützt es wenig, dass immerhin der Erzieher Krapp (Max Riemelt) bemüht ist, nachsichtig mit den Jungen umzugehen. Zumal sich die Gewalt verschärft, als Wolfgang mit Brockmanns Tochter Angelika (Anna Bullard) anbandelt. Schließlich sieht der drangsalierte Teenager nur noch einen Ausweg: Er ergreift die Flucht, gemeinsam mit seinem neuen Freund, dem sensiblen Zögling Anton (Langston Uibel)…
Fazit der Redaktion: Deutschland hat selten wirklich gute Filme zu bieten doch Freistatt ist ein enorm authentisches und aufwühlendes Drama was sehr lange zeit in Kopf bleibt. Die Szenen sind eindringlich, die Darsteller herausragend und die Story ein wahrer Genuss. Man sollte aber aufpassen: Der Film ist nicht für jedermann. Es ist kein Mainstream Kino, es wird viel Gesprochen und der Film ist sehr ruhig erzählt. Wer sich auf sowas einstellen kann kriegt ein wunderbares Arthouse Juwel was man nie mehr vergessen wird.
Story: 7,5
Schauspiel: 7,5
Kamera: 6,5
Inszenierung: 7,0
Sound: 6,5
Insgesamt: 7,0/10
_________________________________________________________________________________________
Platz 2: Dead Man Walking | FSK ab 12 Freigegeben | Minuten ca 123 | Drama | 0:15 Uhr auf Tele 5
Der zum Tode verurteilte Häftling Matthew Poncelet (Sean Penn) warten schon seit sechs Jahren auf seine Urteilsvollstreckung. In einem Brief bittet er die eher unkonventionelle Nonne Schwester Helen Prejean (Susan Sarandon) um Hilfe, die noch nicht mit einem Schwerverbrecher zu tun hatte. Sie antwortet auf sein Schreiben und besucht ihn schließlich im Staatsgefängnis von New Orleans. Dort ist sie mit der von Bürokratie beherrschten Welt des Strafvollzugs konfrontiert und entschließt sich, dem Häftling trotz seiner ablehnenden Art und seines Zynismus zu helfen. Bei ihrem Versuch, den sicheren Tod Poncelets doch noch abzuwenden, muss sie erfahren, wie wenig ein Menschenleben für Politik, Behörden und Medien wert ist und sieht sich schließlich auch mit den Eltern der Opfern konfrontiert, die eine Vergeltung für den Mord an ihren Kindern einfordern. Schwester Prejean findet sich bald zwischen den Fronten wieder und wird von Selbstzweifeln geplagt. Ist es richtig, sich auf die Seite eines Mörders zu stellen?
Fazit der Redaktion: Tim Robbins ist vielen bekannt aus Die Verurteilten oder Mystic River. Mit Dead Man Walking legte er als Regisseur ein absolutes Meisterwerk ab. Der Film ist spannend, hart und unfassbar intensiv. Sean Penn als Hauptdarsteller ist eine Wucht und hätte für dieses Meisterwerk definitiv den Oscar verdient. Susan Sarandon als Nebendarstellerin ist auch wirklich stark. Die Charaktere haben einen enormen Tiefgang, die Dialoge sind zu Tränen rührend und das beste der Film ist nie langweilig. Und das muss man auch erst einmal hinbekommen.
Story: 9,0
Schauspiel: 9,0
Kamera: 7,0
Inszenierung: 9,0
Sound: 7,5
Insgesamt: 8,3/10
_________________________________________________________________________________________
Platz 1: Jumanji | FSK ab 12 Freigegeben | Minuten ca. 98 | Fantasy | 20:15 auf Kabel Eins
Der zwölfjährige Alan Parrish (Adam Hann-Byrd) sehnt sich nach einem Vater (Jonathan Hyde), der Interesse an ihm zeigt. Eines Tages wird er beim Spielen des magischen Brettspiels „Jumanji“ nach einem Fehlwurf unerwartet von diesem verschlungen. Erst 26 Jahre später findet das Geschwisterpaar Judy (Kirsten Dunst) und Peter (Bradley Pierce) das geheimnisvolle Spiel auf dem Dachboden wieder, setzt die Partie fort und befreit den inzwischen erwachsenen Alan (Robin Williams). Doch damit hat das Unheil erst begonnen – denn der Spuk von Jumanji ist erst gebannt, wenn die ungleiche Schicksalsgemeinschaft Alans einstige Mitspielerin Sarah (Bonnie Hunt) findet und gemeinsam einer Horde wilder Tiere die Stirn bietet, darunter hungrige Löwen, aggressive Nashörner und hinterhältige Schlingpflanzen…
Fazit der Redaktion: Jeder kennt ihn (fast) jeder liebt ihn. Jumanji ist ein absoluter Klassiker und macht sau viel Spaß. Die Ideen sind der helle Wahnsinn und auch heute sieht der Film noch richtig gut aus. Robin Williams als Alan Parrish ist unvergesslich, die anderen Schauspieler sind auch wirklich großartig. Was den Film aber so besonders macht ist die lockere leichte Atmosphäre. Der Film schaut sich schnell weg, macht gute Laune und ist absolut Familien kompatibel. Hier hat die ganze Familie Spaß dran und deswegen ist er (auch wenn der Film schwächer ist als Dead Man Walking) der Tipp des Tages!
Story: 7,5
Schauspiel: 7,5
Kamera: 7,5
Inszenierung: 9,0
Sound: 8,0
Insgesamt: 7,9/10